Reinfressen bringt nix
BRK-Bereitschaft Oberau: Florian Stecker geht auf steigende Belastungen der Helfer ein
Berichte über traumatische Erlebnisse von Einsatzkräften häufen sich. Florian Stecker regte deshalb bei der Jahresversammlung der BRK-Bereitschaft Oberau zum Nachdenken an. Wir können leider nicht mehr immer helfen und sind Menschen mit Emotionen und keine Maschinen“ sagte der Bereitschaftsleiter. "Manche Einsätze fordern einem viel ab und die physische und psychische Belastung ist nicht immer leicht.“ Umso wichtiger findet Stecker, dass keiner seine Grenzen der Belastbarkeit überschreitet und nach tragischen Ereignissen auch die Hilfe von Kameraden oder zum Beispiel vom Kriseninterventionsdienst in Anspruch nimmt. Der Stellvertretende Kreisvorsitzende Michael Benedikt würdigte in diesem Zusammenhang die Familien der Helfer, die besonders nach schweren Einsätzen die nötige Unterstützung geben. „Nei Fressen bring! Nix“ sagte er und riet, dass der Geist zum seelischen Reinigen weiter gepflegt werden müsse.
Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter den Oberauer Sanis. 151 Einsätze. 123 Sanitätsdienste und acht Auslandsrückholungen wurden neben kleineren Veranstaltungen und 32 Ausbildungsabenden abgeleistet. Schriftführerin Meli Stecker berichtete. Dass sich die Einsätze der Oberauer Helfer von Oberau, Eschenlohe, Farchant, Oberammergau. Ohlstadt und Weilheim bis zur A95 erstreckten. Besonders in Erinnerung blieben laut Stecker der Einsatz von zwei Kameradinnen bei der Evakuierung von Menschen während einer Bombenentschärfung in Weilheim. mehrere schreckliche Verkehrsunfälle wie zum Beispiel einer auf der B2 in Höhe „Hanga Stoa“. Bei dem ein Familienvater wenig später im Unfallklinik Murnau verstarb oder der Brand beim Oberauer Zeltverleih.
Neben kleineren Aktivitäten und den Fußballdiensten bei den Heimspielen des FCO unterstützten die Oberauer Sanis die Kollegen der anderen Bereitschaften zum Beispiel bei den BMW-Days. Bei den Ski-Weltcup Rennen. Bei den Eishockey-Spielen und beim Biathlon in Ruhpolding.
5295 Kilometer wurden insgesamt auch bei den ach AusIandsrückholungen von verunfallten Menschen zurückgelegt.
Zusammengefasst waren die 57 aktiven Mitglieder an rund 300 Tagen ehrenamtlich aktiv. Bereitschaftsleiter Stecker würdigte die Leistungen eines jeden Einzelnen. Nur durch derartiges Engagement ist ein Fortbestehen gesichert, die Ausrüstungen können finanziert und letztendlich den Mitmenschen geholfen werden." Die rege Beteiligung-an den Übungen und Ausbildungsabenden hob er außerdem hervor.
Als einen wichtigen Pfeiler für Oberau bezeichnete der Zweite Bürgermeister Josef Bobinger die Bereitschaft des Roten Kreuzes. Auch wenn es nicht zu denen Hauptaufgaben zähle, sei es der Gemeinde besonders wichtig, dass künftig für die nötigen Räumlichkeiten gesorgt werde. Bobinger fand die Ausrückzeit von durchschnittlich vier Minuten besonders stark und freute sich über den phänomenalen Nachwuchs beim diesjährigen Kreiswettbewerb der Jugend. Dass sich keiner verstecken braucht, wenn er hilft, betonte Kreisbereitschaftsleiter Michael Debertin. Die Bereitschaft Oberau sei sehr präsent und spitze im Landkreis in puncto Jugendarbeit. Sozusagen als Geschenk in Verbindung mit dem anstehenden Neubau der Räumlichkeiten soll die Neubeschaffung des in ein biblisches Aller gekommenen Arzttruppkraftwagen (AKW) angestoßen werden. Erfreuliches gab es auch aus dem Arbeitskreis Soziales zu vermelden. Nachdem Sigi Glas aus gesundheitlichen Gründen mit ihrer Truppe nicht mehr aktiv ist, wird Meli Stecker diesen wichtigen Zweig künftig übernehmen.
Ehrungen:
25 Dienstjahre: Siglinde Glas;
15 Dienstjahre: Günter Rauchecker,
5 Dienstjahre: Rosi Rauchecker, Meli Stecker
Flüchtlingshilfe: Florian Gast, Frank Wiesner, Susanne Glas, Sieglinde Glas, Lena Pichler, Juliane Stadler, Florian Stecker. Melanie Stecker und Hans Steinbrecher